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Autor: michael.manus

Exportstopp für russisches Öl

Als Sanktionsmaßnahme hat das europäische Parlament ein Embargo auf russische Öl- und Rohölproduktlieferungen über den Seeweg erlassen. Bereits am 5. Dezember 2022 traten diese Maßnahmen in Kraft. Seitdem gilt auch ein allgemeiner Preisdeckel auf russisches Rohöl und Rohölprodukte. Nun folgt die Gegenmaßnahme der russischen Regierung.

Ölexporte werden ausgesetzt

Im Zuge der Maßnahme durch G7 Nationen und der EU, welche einen allgemeinen Preisdeckel auf russische Ölimporte festgelegt haben, folgte am 27. Dezember die Antwort des Kremls. Auf der offiziellen Homepage wurde das unterzeichnete Dekret Wladimir Putins veröffentlicht, welches einen kompletten Lieferstopp von Rohöl und Rohölprodukten vorsieht, an alle Länder und Privatpersonen für die ein Preisdeckel gilt.

So soll das Dekret ab dem 1. Februar in Kraft treten und zunächst für fünf Monate gelten. Also im Zeitraum vom 1. Februar 2023 bis zum 1. Juli 2023, kann in Einzelfällen allerdings auch aufgehoben werden.

Denn zunächst gelten die Importembargos, die von den G7 Nationen beschlossen wurden, nur auf Lieferungen, die über den Seeweg transportiert werden. Der Preisdeckel (60$ pro Barrel) soll dazu noch verhindern, dass Russland die beschlossenen Sanktionen umgeht, indem übrig gebliebene Bestände an andere Nationen zum gängigen Marktpreis geliefert werden.

Letztendlich ist das Ziel hinter den Sanktionen, Russlands Einnahmen aus dem Rohölhandel zu mindern, gleichzeitig aber sicherzustellen, dass der Weltmarkt weiterhin beliefert werden kann.

Quelle: futures-services.com

 

Ölbörsen klettern und ziehen Heizölpreise mit

Nach Wochen der Abwärtsbewegung haben die Ölpreise an den internationalen Börsen gestern wieder einen Sprung nach oben gemacht. Während sich die preisdrückenden Nachfragesorgen etwas abschwächen, kommen von Angebotsseite neue preisstützende Risiken hinzu. Die Inlandspreise werden mit dem Anstieg der Börsenkurse ebenfalls höher erwartet.

China öffnet sich Schritt für Schritt
Für Rückenwind sorgen in der neuen Woche weiterhin Meldungen aus China, wo die Regierung Schritt für Schritt von ihrer bisherigen Corona-Strategie abrückt. Während noch im letzten Monat mit massiven Lockdowns und strengen Quarantäneregeln gegen Neuinfektionen vorgegangen wurde, lockert die Führung in Peking ihre Vorgaben inzwischen nahezu täglich.

Grund für den Politikwechsel waren massive Proteste im eigenen Land, die Anfang Dezember mit teils gewalttätigen Ausschreitungen ihren Höhepunkt fanden. Dem Druck der Bevölkerung konnte die Führung unter Präsident Xi Jinping nun offenbar nicht mehr standhalten, nicht zuletzt auch, weil die Konjunkturentwicklung Chinas in den letzten Monaten massiv in Schieflage geraten war.

Mit den vielen Lockerungen will sich China nun also doch auf die Wiedereröffnung des Landes und der Wirtschaft vorbereiten. An den internationalen Ölbörsen trifft dies auf Optimismus, denn die vielen Lockdowns der letzten Monate hatten sich unter anderem auf die Ölnachfrage des Landes ausgewirkt. Da China der mit Abstand größte Ölimporteur der Welt ist, wirkt sich ein Rückgang des Ölbedarfs in der Volksrepublik recht schnell auf die globalen Ölmärkte aus.

Pipeline-Ausfall in den USA stützt die Preise
Mit der Aussicht auf eine sich stabilisierende Nachfragesituation steigen die börsengehandelten Rohölpreise in dieser Woche erst einmal wieder an. Stützend wirkt zudem ein Ausfall an einer wichtigen Ölpipeline in den USA, die täglich über 600.000 Barrel Öl aus Kanada in den mittleren Westen der USA und zu den Raffinerien im Süden des Landes transportiert.

Am Mittwoch war es zu einem Bruch an der Rohrhülle gekommen, durch den etwa 14.000 Barrel Rohöl ausgelaufen waren. Der Betrieb musste eingestellt werden und die Betreiberfirma arbeitet unter Hochdruck daran, den Umweltschaden, den die ausgetretenen Mengen verursacht haben, zu minimieren. Je länger die Unterbrechung an der Pipeline andauert, desto knapper wird die Versorgungslage in den USA.

Heizöl am Dienstag teurer 
Bei den Inlandspreisen macht sich der Preisanstieg von gestern und heute ebenfalls deutlich bemerkbar. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich damit auf ordentliche Preisaufschläge gefasst machen und zahlen für 100 Liter heute Vormittag etwa +4,00 bis 4,50 Euro mehr als gestern.

Quelle: futures-services.com

Kommen weitere OPEC+ Kürzungen? Ölpreise steigen

Die Volatilität an den internationalen Ölbörsen ist groß, so dass bei den Ölpreisen ein ziemliches Auf und Ab vorherrscht. Erst gestern hatten die am Wochenende aufgeflammten Proteste in China gegen die strenge Corona-Politik für Abwärtsdruck gesorgt. Doch heute geben Spekulationen über weitere OPEC+ Förderkürzungen Grund zur Sorge und die Preise steigen.

 

Die Allianz aus 23 Ölförderstaaten hatte erst im Oktober eine Kürzung ihrer Gesamtproduktion um 2 Millionen Barrel pro Tag beschlossen. Die OPEC+ versucht mit Maßnahmen wie diesen, den Ölpreis zu regulieren und zu stabilisieren. Bisher hat die Förderkürzung allerdings nur wenig Wirkung gezeigt, denn die börsengehandelten Rohölpreise sind seit Anfang November um über acht Prozent gefallen. Deshalb könnte es sein, dass die OPEC+ bei ihrem nächsten Treffen die Kürzungen ausweiten wird, da zu niedrige Preise nicht im Interesse der Allianz sind.

 

Stattfinden wir das nächste OPEC+ Meeting erst am kommenden Sonntag, doch wie üblich kocht die Gerüchteküche im Vorfeld einer Vollversammlung der 23 Länder regelrecht über. So machten heute erste Medienberichte die Runde, denen zufolge einige Vertreter der Organisation, die bislang davon ausgegangen waren, dass alles so bleiben würde wie es ist, weitere Kürzungen als Option betrachten.

 

Und auch externe Ölmarktexperten schließen eine Ausweitung der Produktionsbeschränkungen offenbar nicht aus. So kommentiert etwa Marktanalystin Amrita Sen vom amerikanischen Energieforschungsunternehmen Energy Aspects: „Die OPEC wird wahrscheinlich zwischen einer Verlängerung oder weiteren Kürzungen wählen“. Wie hoch diese neuen Kürzungen ausfallen könnten, bleibt allerdings bis Sonntag Gegenstand der Spekulation.

 

An den Ölbörsen reichen Gerüchte jedoch oft aus, um eine Kursbewegung hervorzurufen und so legen die börsengehandelten Rohölpreise heute mit der Aussicht auf weitere OPEC-Kürzungen deutlich zu. Bei den Inlandspreisen zeigen sich deshalb ebenfalls leichte Preisaufschläge, so dass Verbraucherinnen und Verbraucher heute im Vergleich zu gestern durchschnittlich etwa +0,30 bis +0,90 Euro/100l mehr zahlen müssen.

Quelle: futures-services.com

OPEC sorgt für Ölmarktkapriolen

Es sind nur noch knapp zwei Wochen, bis die OPEC und ihre Partner (OPEC+) erneut über ihre Förderstrategie zur Preisstabilisierung beraten wollen. Doch schon im Vorfeld brodelt – wie üblich –  die Gerüchteküche und Spekulationen über mögliche Maßnahmen der 23 Ölproduzenten überschlagen sich. Gestern sorgte ein solches Gerücht für heftige Kurskapriolen an den internationalen Ölbörsen.

Angebliche Produktionssteigerung im Gespräch
Denn aus Insiderkreisen war durchgesickert, dass OPEC-Schwergewicht Saudi-Arabien und einige andere Mitgliedsländer angeblich über eine Anhebung der  Fördermengen um täglich 500.000 Barrel (à 159 Liter) diskutiert hätten. Erst im Oktober hatte die OPEC+ für November und Dezember eine Kürzung ihrer Fördermengen um zwei Millionen Barrel täglich beschlossen. Eine Anhebung würde diesen Beschluss zumindest teilweise wieder revidieren.

Einigen OPEC-Delegierten zufolge sei die Debatte über eine Produktionssteigerung aufgekommen, weil man im Winter mit einem für diese Jahreszeit üblichen Anstieg der Nachfrage rechne. Dieses Argument wirkt allerdings etwas fadenscheinig, denn schließlich ist es so überraschend nicht, dass auf den Herbst der Winter folgt. Die Produzentengruppe hätte dies also bereits bei ihrer Entscheidung von Anfang Oktober mit einbeziehen können.

Dementi aus Saudi-Arabien und Russland
Nachdem das Gerücht publik wurde, sackten die börsengehandelten Rohölpreise regelrecht ab, da mehr Öl von der OPEC+ aus Anlegersicht üblicherweise als Angebotsüberschuss interpretiert wird, der die Kurse an den Börsen belastet. Doch ein Dementi aus Saudi-Arabien ließ nicht lange auf sich warten. Der Energieminister des größten OPEC-Produzenten betonte nur kurz darauf, dass es solche Gespräche nie gegeben habe und man erst bei der Vollversammlung am 4. Dezember verbindliche Entscheidungen treffen werde.

Auch aus Russland, das nach wie vor zur Allianz der OPEC+ gehört, kam noch am Abend ein Statement. Der Vizepräsident und ehemalige Energieminister Alexander Nowak nahm die Gerüchte zum Anlass, noch einmal klar zu machen, dass im Falle weiterer Sanktionen gar kein Öl mehr geliefert werde. Er schloss eine Kürzung der russischen Ölproduktion nicht aus. Ob der saudische Energieminister die Gerüchte über Produktionssteigerungen der OPEC in aller Deutlichkeit dementierte, um den wichtigsten Partner Saudi-Arabiens in der OPEC+-Allianz zu beschwichtigen, darüber darf spekuliert werden.

Quelle: futures-services.com