OPEC: Ölnachfrage bleibt noch lange stark

Die OPEC hat gestern ihren jährlich erscheinenden „World Oil Outlook“ veröffentlicht. Der langfristige Ölmarktbericht der Organisation ölproduzierender Länder zeigt, dass die OPEC noch bis mindestens 2045 mit einer steigenden Ölnachfrage rechnet. Zudem warnte sie erneut davor, sich komplett von fossilen Brennstoffen zu verabschieden.

Ölnachfrage bleibt auch langfristig stark
Die OPEC rechnet offenbar damit, dass der weltweite Ölverbrauch bis 2035 auf etwa 109,5 Millionen Barrel pro Tag steigen und dann bis mindestens 2045 auf diesem Level bleiben wird. Aktuell liegt der globale Ölbedarf bei knapp 100 Millionen Barrel pro Tag. Die OPEC hat damit ihre Nachfrageprognosen aus dem letztjährigen Bericht nach oben korrigiert.

Rohöl wichtiger Bestandteil der globalen Energieversorgung
Aus Sicht der OPEC bleibt Rohöl noch lange unverzichtbar, nicht zuletzt, weil eine „starke Konzentration auf Fragen der Energiesicherheit“ zu bemerken ist, die zu einer langsameren Substitution von Öl durch andere Brennstoffe wie Erdgas führe, dessen Preis aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine in die Höhe geschnellt sei. Insgesamt sieht die OPEC den Anteil von Rohöl im weltweiten Energiemix bis 2045 immer noch bei 29 Prozent. Aktuell liegt er bei etwa 31 Prozent.

Forderungen nach stärkeren Investitionen
Im Rahmen der starken Nachfrageaussichten wiederholte die OPEC auch wieder ihre Forderung nach höheren Investitionen in die Ölindustrie. So warnte OPEC-Generalsekretär Haitham Al Ghais davor, dass ein vollständiger Ausstieg aus der fossilen Energie „potenziell gefährlich für eine Welt ist, die weiterhin nach allen Energiequellen dürstet“. Es seien Investitionen in Höhe von 12,1 Billionen Dollar erforderlich, um die erwartete Nachfrage zu decken – 300 Milliarden Dollar mehr als im vorigen Jahr erwartet.

OPEC mit Einzelmeinung
Mit diesen langfristigen Prognosen steht die OPEC allerdings ziemlich alleine da, denn die meisten Expertinnen und Experten rechnen damit, dass die Nachfrage gegen Ende dieses Jahrzehnts ihren Höhepunkt erreichen wird, da die Bedrohung durch den Klimawandel die Umstellung auf erneuerbare Energien weltweit vorantreibt. In wenigen Tagen beginnt deshalb in Ägypten die nächste UN-Klimakonferenz, bei der wahrscheinlich die Abkehr von fossilen Brennstoffen weiter vorangetrieben wird.

Quelle: futures-services.com

Ölbörsen geben zum Wochenende nach – Heizöl bleibt auf hohem Niveau

Auch zum Ende der Woche setzt sich das Auf und Ab der letzten Wochen an den Ölbörsen fort. Nach mehreren Tagen mit Kursgewinnen kommen die börsengehandelten Rohölpreise wieder unter Druck. Der Ölmarkt schwankt weiterhin zwischen Angebotsunsicherheiten und Nachfragesorgen. Bei den Inlandspreisen verhindert jedoch der schwache Euro stärkere Preisnachlässe.

Besonders auf der Stimmung der Anleger lasten heute neue Meldungen aus China, wo die Corona-Beschränkungen erneut angezogen wurden. Am Donnerstag meldete die Volksrepublik für den dritten Tag in Folge mehr als 1.000 neue Corona-Infektionen. Im internationalen Vergleich ist diese Zahl zwar verschwindend gering, für Chinas strikte Zero-Covid-Politik reicht sie jedoch aus, um weitere Einschränkungen und Lockdownmaßnahmen im ganzen Land auszulösen.

So hat etwa die 15-Millionenstadt Guangzhou, Chinas viertgrößte Stadt gemessen an der Wirtschaftsleistung, gestern weite Teile des Stadtgebietes abgeriegelt und die Bewohner unter Quarantäne gestellt. Aktuell sind jüngsten Schätzungen zufolge fast 208 Millionen Menschen in China von Lockdowns betroffen. Die Hoffnung auf eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft und damit auch der Ölnachfrage kommt dadurch wieder ins Wanken.

Während die börsengehandelten Rohölpreise somit heute ihre gestrigen Gewinne wieder abgeben, bleiben die Heizölpreise im Inland auf recht hohem Niveau. Hier wirkt ein gegenüber dem Dollar ziemlich schwacher Euro preisstützend, da er den Einkauf von Roh- und Gasöl teurer macht. Entsprechend müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zu gestern wieder auf leichte Preisaufschläge in Höhe von +1,55 bis +2,05 Euro pro 100 Liter gefasst machen.

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Streit um OPEC+ Kürzungen – USA macht Saudi-Arabien Vorwürfe

Mit dem nahenden November kommen auch die neuen OPEC+ Kürzungen immer näher. Das Förderbündnis hatte Anfang Oktober beschlossen, ihre Produktionsmengen um 2 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren, um den nachgebenden Ölpreisen entgegenzuwirken. Damit hat das Kartell vor allem die USA verärgert.

Denn Washington macht vor allem Saudi-Arabien, den größten Produzenten und Quasi-Anführer der OPEC, für die Entscheidung verantwortlich. Man habe den Schulterschluss mit Russland (ebenfalls Mitglied der OPEC+) gesucht und andere Länder in die Entscheidung zur Produktionskürzung gezwungen, so der Vorwurf. Schon in der letzten Woche hatten die USA deshalb Konsequenzen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene angekündigt, etwa das Einfrieren von Waffenlieferungen.

Saudi-Arabien hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass die OPEC+ keine politischen Entscheidungen treffe sondern rein auf wirtschaftlicher Ebene agiere. Diese Haltung haben inzwischen zahlreiche OPEC+ Mitglieder bestätigt. So twitterte etwa der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate „Ich möchte klarstellen, dass die jüngste OPEC+-Entscheidung, die einstimmig angenommen wurde, eine rein technische Entscheidung war, die keinerlei politische Absichten hatte.“

Die Stimmung zwischen den USA und Saudi-Arabien war in den letzten Jahren ohnehin stark belastet gewesen. Nun dürfte sich die Rhetorik zwischen den beiden ehemaligen Verbündeten weiter verschärfen. Aus Insiderkreisen in Washington heißt es, dass die US-Regierung möglicherweise erneut große Mengen aus ihren Notreserven freigeben könnte, um die künstliche Verknappung durch die OPEC+ auszugleichen. Schon im Frühjahr war die schrittweise Freigabe von rekordhohen 180 Mio. Barrel beschlossen worden, die im Oktober offiziell ausläuft.

Quelle: futures-services.com

OPEC+ Produktionsdefizit wird immer größer

Schon seit Monaten kann die OPEC+, eine Allianz aus 23 ölproduzierenden Staaten, ihre eigenen Förderziele nicht mehr erreichen. Das daraus resultierende Defizit ist damit auf inzwischen 3,58 Millionen Barrel pro Tag angewachsen – diese Menge entspricht etwa 3,5 Prozent der täglichen Ölnachfrage. Auch wenn der Ölmarkt sich aktuell mehr auf bearishe Nachfragesorgen konzentriert, ist dies doch ein klares Anzeichen für die Marktunterversorgung, an der sich seit Jahresanfang nichts geändert hat.

Zwei Hauptfaktoren sind verantwortlich für das Produktionsdefizit der Förderallianz. Zum einen ist die Ölproduktion des bislang wichtigsten OPEC-Partners Russland seit Moskaus Angriff auf die Ukraine ein Unsicherheitsfaktor. Auch wenn Russland weiterhin große Mengen an Öl nach China und Indien verkauft, ist die Gesamtproduktion doch gesunken. Zum anderen haben mehrere OPEC-Mitglieder, namentlich etwa Angola und Nigeria, Probleme mit ihrer Infrastruktur. Globale Krisen, Unterinvestitionen und politische Instabilität hat dazu geführt, dass sie ihre Förderkapazitäten längst ausgeschöpft haben.

Eine weitere Steigerung der Fördermengen ist damit kaum möglich. Erst gestern hatte der Vorsitzende des saudischen Megakonzerns Aramco, Amin Nasser, warnende Worte gefunden und anhaltenden Unterinvestitionen in fossile Brennstoffe in einer Zeit, in der Alternativen zu fossilen Brennstoffen noch immer nicht ohne weiteres verfügbar seien, als Ursache dieses Problems benannt. Tatsächlich scheinen die einzigen beiden Länder, die noch über nennenswerte Reservekapazitäten verfügen, die OPEC-Schwergewichte Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate zu sein.

Doch Ölmarktexperte Tamas Varga von PVM Oil stellt klar: „Die OPEC+ kämpft seit Monaten darum, ihre Quote zu erfüllen, und Saudi-Arabien hat unmissverständlich klargestellt, dass es die ausgedünnten Reservekapazitäten nur im Notfall angreifen wird“. Tatsächlich hat die Förderallianz ja sogar die Weichen für neue Produktionskürzungen gestellt, die schon bei der nächsten OPEC+ Sitzung am 5. Oktober konkrete Formen annehmen könnten. Die Ölpreise würde eine solche Entscheidung sicherlich stützen.

Quelle: futures-services.com

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